Unser Museum ist Mittwoch, Samstag und Sonntag 14 – 17 Uhr geöffnet.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Ausstellungsarchiv

Rückblick bis heute

Sonderausstellung von 11. November 2010 bis 25. September 2011

Satin, Samt und Seidenzauber: Glanzstücke aus der Modesammlung

Im Depot des Ortsmuseums Küsnacht befinden sich textile Schätze aus den verschiedensten Jahrzehnten. Mit Perlen verzierte Hängerkleidchen aus den wilden Zwanzigern, samtig schimmernde Traumroben aus den Fünfzigern oder goldene Overalls aus den Siebzigern reihen sich nebeneinander. Das Ortsmuseum Küsnacht kann für die Modeausstellung zum Thema „Glanz" aus dem Vollen seiner Sammlung schöpfen.

Das Ortsmuseum Küsnacht besitzt eine ausserordentliche Sammlung im Bereich Mode, der Fachleute eine nationale Bedeutung zuschreiben und die in der Museumslandschaft besonders hervorsticht. Das Museum zeigt in der Sonderausstellung „Satin, Samt und Seidenzauber" nach einigen Jahren wieder einen Teil der Modesammlung einer breiten Öffentlichkeit.

Glitzer, Glanz und Glamour

Unter anderem befinden sich in der Sammlung des Ortsmuseums Küsnacht edle Damenkleider aus den 1880er bis 1990er Jahren, die abends bei festlichen Anlässen getragen wurden. Viele dieser Kleider funkeln, glänzen und glitzern auf die unterschiedlichste Art und Weise. Hängerkleidchen mit glitzernden Glasperlen aus den 1920er Jahren sind ebenso vertreten wie goldene Disco-Overalls aus den 1970ern. So rückt die Ausstellung das speziell ausgewählte Thema „Glanz in der Damenmode des 20. Jahrhunderts" ins Zentrum und lässt einige „Glanzstücke" erneut erstrahlen. Glanzvolle, handgemachte Kleider von unbekannten Couturiers reihen sich neben Modellen von berühmten Designern wie Yves Saint Laurent oder Hubert de Givenchy.

Bei der Präsentation sind verschiedene glänzende Materialien wie Pailletten, Glasperlen, Seide oder Gold- und Silberfäden ausschlaggebend. Diese Stoffe und Verzierungen reflektieren das Licht besonders intensiv und umspielen den Körper der Trägerin mit Glitzer, Glanz und Glamour. Die Ausstellungsinszenierung von fokusform lehnt sich im Stil an ein Fotostudio an und spielt mit den Lichteffekten. So lassen die Besucherinnen und Besucher die Lichter selbst an- und wieder ausgehen. Zudem erfahren sie unter anderem, wieso Seide glänzt, wie der Glanz in die Hutfedern kommt, welche Zeiten glänzender waren als andere und welche weiteren Designobjekte auch noch glänzen. Und sie kommen in den Genuss, exquisite Haute Couture-Stoffe genauer anschauen und sogar auch anfassen zu dürfen. In Hörstationen erzählen verschiedene Frauen zudem, welche glanzvollen Erinnerungen mit einem bestimmten Kleid verknüpft sind.

Für diese Sonderausstellung schöpfte das Ortsmuseum Küsnacht aus seiner Modesammlung: «drüber und drunter - Wie Mode Körper formt» stellte die modische Damen-Silhouette ins Zentrum. Die Ausstellung zeigte, wie sich die Silhouette seit 1860 im Verlaufe der Jahrzehnte immer wieder gewandelt hat.

Die Silhouette als Zeitzeugin

Kleidung gestaltet und formt den Körper bzw. das Äussere des Menschen. Kulturell geprägte Vorstellungen über den Körper und die «ideale Silhouette» verändern sich immer wieder. Mode ist somit auch ein Spiegelbild für die sich wandelnden Verhältnisse und Normen einer Gesellschaft. Die Ausstellung zeigt, wie sich der modische Körperumriss zwischen 1860 und heute im westlichen Kulturraum immer wieder verändert hat und stellt Bezüge zum jeweiligen Zeitgeist her.

Ausgangspunkt für die Ausstellung ist die ausserordentliche Modesammlung des Ortsmuseums bzw. der Gemeinde Küsnacht, die durch den ehemaligen Kurator Christoph Schweiss begründet wurde. Die Sammlung entstand durch Schenkungen aus Küsnacht oder aus anderen Regionen der Schweiz. Auch wenn das Museum langsam vor einem Platzproblem steht, wird die Sammlung im Rahmen des Möglichen laufend ergänzt. Festliche Männerkleidung ist seit dem Bürgertum des 19. Jahrhunderts gleichförmiger als Damenmode. Zudem wurde sie oft weniger als «Schmuckstück» angesehen. Aus diesen Gründen wird Herrenmode seltener lange aufbewahrt und dem Museum geschenkt. Sie ist in der Ausstellung denn auch nur am Rande erwähnt.

Die Schau konzentriert sich auf die bürgerliche Damenmode. Nicht alle Schichten konnten sich diese leisten, Arbeiterinnen oder Bäuerinnen liessen sich davon inspirieren, kleideten sich aber meistens anders. Das Bürgertum prägt die Mode bis heute. Vor 1800 kennzeichnete die Mode vor allem die Stände, erst danach immer mehr die Geschlechter. Die Frage bleibt, ob sich diese Geschlechter-Stereotypen zurzeit etwas verwischen.

Schummeleien drüber und drunter

Die Ausstellung gliedert die Möglichkeit, die Silhouette zu beeinflussen, in „drüber" und „drunter". Einerseits bietet sie mit gut 20 Damenkleidern einen einzigartigen Überblick über die Damenmode der letzten 150 Jahre. Es gibt wenige Museen in der Schweiz, die dafür auf eine so breite Modesammlung zurückgreifen können.
Vom Reifrockkleid über das taillenlose Hängerkleid der 1920er bis zum kantigen Oversize-Look der 1980er gibt es die unterschiedlichsten Varianten, die Silhouette gemäss des Zeitgeistes mit Kleidung ,,drüber" zu formen. Zu sehen sind aber auch einige unsichtbare „Drunter-Schummeleien".

Einmal mehr konnte das Ortsmuseum Küsnacht für ein reichhaltiges Begleitprogramm auf die gute Vernetzung im Ort zählen. So kamen unter anderem in Zusammenarbeit mit der Bibliothek, dem Familienzentrum und dem Verein Wohnliches Küsnacht die unterschiedlichsten Veranstaltungen zustande, nicht zuletzt auch für Familien und verschiedene Generationen. Von Mode gestalten mit Papier, über das Bilderbuchtheater bis zum Bodymusic-Anlass stand bis im Frühling 2018 für die unterschiedlichsten Geschmäcker durchschnittlich einmal im Monat etwas auf dem Programm. Auch konnte Nicole Schmidt, die Co-Leiterin des Studiengangs Modedesign und Dozentin für Modegeschichte an der f+f Schule für Kunst und Design, für zwei Anlässe gewonnen werden.

Workshops für Schulklassen

„Des Kaisers neue Kleider" und „Kleider machen Leute"

Das Ortsmuseum Küsnacht bietet in Zusammenarbeit mit schule&kultur (Bildungsdirektion des Kantons Zürich) Workshops für Schulklassen an. Informationen und Anmeldung: www.schuleundkultur.zh.ch.

 

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie im Medientext, Flyer,  Impressum und im Rahmenprogramm:

 

Impressum.pdf 50 KB
Medientext.pdf 26 KB
rahmenprogramm_glanz.pdf 348 KB

Herzlichen Dank für die finanzielle Unterstützung an

  • Robert Ober AG
  • Modefachgeschäfte Ober Selezione Moda und Ober Due, Küsnacht

Materialsponsoring

  • BARRÉ zarte stoffe, Zürich
  • Le Coupon Haute Couture-Stoffe, Zürich
  • Jakob Schlaepfer, St. Gallen
  • Weisbrod-Zuerrer AG, Hausen am Albis

Impressionen

Fotos: Lorenz Cugini